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Schaut
man kurz vor der Kleinseite von der Karlsbrücke Richtung Kampa,
dann erblickt man noch eine weitere Statue, die selten erwähnt
wird.
Sie bildet einen Mann mit Schwert ab zu dessen Füßen
ein Löwe liegt - es handelt sich um die Statue
von Bruncvík.
Der
Sage nach war Bruncvík
ein böhmischer Adliger, der mit Neomenie, der Tochter des neapolitanischen
Königs verheiratet war.
Eines Tages entschloß er sich mit einem kleinen Gefolge loszureisen,
um ein neues Wappenzeichen seinem
Volk zu bringen, nämlich einen Löwen.
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Ähnlich
wie Odysseus verlor er nach
und nach alle seine Leute, strandete mit einem Schiff auf einer
Magnetinsel, begegnete seltsamen Völkern. Eines Tages hörte
er im Wald Geräusche eines Kampfes und als er sich näherte,
sah er wie ein Löwe mit einem Drachen rang.
Er half dem Löwen die neun Drachenköpfe abzuschlagen -
und der Löwe wurde sein Weggefährte.
Kurz danach
kamen sie in ein Land, der von Kyklopen und Zweiköpfigen bewohnt
wurde - und einem Herrscher, dessen Tochter von einem Drachen entführt
wurde.
Gemeinsam mit seinem Löwen befreite Bruncvík die Prinzessin
und als Belohnung erhielt er einen Schwert,
der ihn unbesiegbar machte. Nach Böhmen zurückgekehrt,
ließt er natürlich einen Löwen als Wappentier einsetzen.
Bis heute fragen sich die Sagenschreiber, was mit seinem Schwert
geschah. Einige Quellen behaupten, daß Bruncvík
ihn kurz vor seinem Tod in einen der Brückenpfeiler einbauen
ließ. Eine andere Version besagt, daß er ihn in die
Moldau warf.
Wie auch immer,
die Statue von Bruncvík steht ein wenig abseits neben der
Karlsbrücke, meist übersieht man sie.
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